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VERZINKUNG GEGEN KORROSION
Kleine Materialkunde
Feuerverzinken Die Deckschichten bestehen überwiegend aus basischem Zink-
carbonat. Wird die Zinkoberfläche über einen längeren Zeitraum
Die Stück-Feuerverzinkung ist im Gegensatz zu anderen Korrosions- mit Wasser benetzt oder ist der Luftzutritt und damit das Angebot
schutzsystemen ein extrem langlebiger Schutz ohne Wartungs- an CO2 unzureichend, so wird die Entstehung schützender Deck-
und Instandhaltungszwang. Schutzzeiten von 50 Jahren und mehr schichten verhindert. Stattdessen bildet sich auf der Oberfläche
sind keine Seltenheit. GAH verzinkt nach der Norm: DIN EN ISO 1461. verzinkter Bauteile sogenannter ,,Weißrost". Weißrost besteht über-
wiegend aus Zinkhydroxid und geringen Anteilen Zinkoxid und Zink-
Duplex-Beschichtung carbonat. In der Praxis kann Weißrost nur bei frisch feuerverzinkten
Teilen zu einem Problem werden. Die Bildung von Weißrost steht nicht
Die Kunststoffbeschichtung von feuerverzinktem Stahl  auch in Zusammenhang mit dem Verzinkungsverfahren und ist kein Maßstab
Duplex-System genannt  ist ein besonders hochwertiges Schutz- für die Güte der Verzinkung.
system. Zink und Beschichtung ergänzen sich in ihrer Wirksamkeit,
die Korrosionsschutzdauer erhöht sich um das 1,2 bis 2,5-fache.
Oberflächenbeschaffenheit einer Feuerverzinkung Geringe Mengen an Weißrost werden nach Fortfall der auslösenden
Bedingungen in eine Zink schützende Deckschicht umgewandelt.
Beim Herausziehen des Stahlteiles aus dem Verzinkungsbad bleibt Leichte Weißrostbildung ist zwar weitestgehend harmlos, kann jedoch
im Idealfall eine Reinzinkschicht an der Oberfläche haften, die silbrig- beim Auftragen zusätzlicher Beschichtungen zu Haftproblemen führen.
glänzend aussieht und zum Teil ein ausgeprägtes Zinkblumenmuster
aufweist. Weißrost beheben
Abhängig von der chemischen Stahlzusammensetzung kann die Bildung In der Mehrheit aller Fälle stellt Weißrostbildung lediglich eine optische
der Eisen-Zink-Legierungsschicht mit unterschiedlicher Beeinträchtigung der Verzinkung dar. Bei geringem Weißrostbefall ist
Geschwindigkeit ablaufen. So beschleunigen zum Beispiel die Eisen- eine Entfernung des dünnen, weißlichen Belages nicht zwingend erfor-
begleiter Silicium und Phosphor die Eisen-Zink-Reaktion, so dass dickere derlich; die Korrosionsprodukte lagern sich vielmehr in die sich langsam
Zinküberzüge entstehen. Diese haben meist ein mattes oder graues bildende Deckschicht ein.
Aussehen und eine raue Oberfläche zur Folge. Leichter Weißrost kann aber auch mit Hilfe einer Edelstahlbürste
oder eines nichtmetallhaltigen Schwamms beseitigt werden.
Rein optische Gesichtspunkte spielen hinsichtlich der Mangelfreiheit Nach Entfernen des Weißrostes ist die Zinkoberfläche an den befallen
der Verzinkung keine Rolle. Nach der für die Stückverzinkung ein- Stellen etwas dunkler. Dieser farbliche Unterschied gleicht sich im Lauf
schlägigen Norm DIN EN ISO 1461 dient die Feuerverzinkung einzig der Zeit jedoch an. Ist eine zusätzliche Beschichtung vorgesehen,
und allein der Herbeiführung des Korrosionsschutzes. so muss auch der geringste Weißrostbelag unbedingt entfernt werden.
Die Feuerverzinkung hat daher keine dekorative Funktion; eine matt- Wir beugen Weißrost vor
graue Oberfläche ist kein Grund zur Beanstandung. Verdickungen/
,,Tropfnasen": entstehen durch das Erstarren des Zinks nach dem Durch eine zusätzliche Passivierung nach der Stückverzinkung glänzt
Herausziehen aus dem Schmelzbad. Durch das qualitativ hochwertige die Zinkoberfläche länger und bietet einen effektiven Schutz vor Weiß-
Duplex-System, werden jegliche Unebenheiten auf der Oberfläche rost.
hervorgehoben.
Fazit
Weißrost
Weißrost ist eine unerwünschte Erscheinung, die in den meisten Fällen
Leichte Weißrostbildung auf einer frisch feuerverzinkte Oberfläche nur eine optische Beeinträchtigung darstellt. Die Norm DIN EN ISO 1461
ist ein völlig natürlicher Vorgang und beeinträchtigt nicht die Korrosions- weist ausdrücklich darauf hin, dass ein unterschiedliches Aussehen der
beständigkeit und Langlebigkeit. Die Schutzwirkung der langlebigen Verzinkung (dunkel- bzw. hellgraue Bereiche) sowie Weißrost keinen
Feuerverzinkung basiert auf der Bildung von Deckschichten, Grund zur Beanstandung darstellen. Eine Passivierung der feuerverz-
die durch Witterungseinflüsse im Verlauf von Wochen oder Monaten inkten Oberfläche beugt der Bildung von Weißrost vor und der Artikel
auf der verzinkten Oberfläche entstehen. behält länger eine silberglänzende Optik. Die Bildung von Weißrost steht
nicht in Zusammenhang mit dem Verzinkungsverfahren und ist daher
kein Maßstab für die Güte der Verzinkung.
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